Flaschenpost

Das Meer lag grau wie Asphalt da,
kein Lüftchen regte sich,
als ich im Sand die Flasche sah,
herbeigespült für mich.

Dem leuchtendblauen Glas entnahm
ich gelbes Pergament
mit Zeichen, fremd und wundersam,
wie heil’ges Ornament.

Mir wurde heimweh nach dem Hier
aus dem die Welt entsprang
und aus der Flasche tönte mir
ein zauberhafter Sang.

Lülaa gisii suruu,
lilaa wihüsüü seduu,
nauwei mehaun.

Si ööweleiei waam –
waluu nanaa naleen
luree duhau!

In meiner Seele klang der Sang:
waluu nanaa naleen! –
Mein Hirn, es kreiste stundenlang,
es konnte nicht verstehn.

© Ralf Schauerhammer